Regenwassernutzung

Regenwasser nutzen - schont die Umwelt und den Geldbeutel


(Sich) Regen bringt Segen - vom Regenwasser und seinem Nutzen
Frage an alle Besitzer von Eigenheimen oder Mehrfamilien-häusern: Wollen Sie nicht das Wasser nutzen, was als Niederschlag über dem eigenen Dach abregnet? Die Idee ist uralt, ihre Ausführung denkbar einfach. Und regnen tut's im Norden auch reichlich: Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 781 mm pro Jahr. Zwar sind nur zirka 70 Prozent des Niederschlags nutzbar, der Rest verdunstet oder läuft ins Siel. Dennoch stehen einem Einfamilienhaus mit hundert Quadratmetern überdachter Fläche jährlich etwa 55 Kubikmeter Regenwasser zur Verfügung.

Vorteile der Regenwassernutzung
Trinkwasser sparen - Wasservorräte schonen

Um etwa 30 bis 40 Prozent kann der Trinkwasserbedarf durch den Einsatz einer Regenwassernutzungsanlage gesenkt werden.Entlastung des öffentlichen SielsWer Regenwasser nutzt, sollte überlegen, ob er das überschüssige Regenwasser nicht auch auf dem Grundstück versickern läßt, anstatt es ins Siel einzuleiten.Bewußter Umgang mit dem kostbaren NaßNicht zuletzt entwickeln die Nutzer von Regenwasser auch einen bewußteren und sparsameren Umgang mit der knappen Ressource Wasser.Betreiber einer Regenwassernutzungsanlage schließen einen Solidarpakt mit der Natur und denen, die ihnen nachkommen.

Wie gut ist Regenwasser und wofür eignet es sich?
Experten haben das Regenwasser aus Hamburger Regenwasser-nutzungsanlagen untersucht und erhielten zum Teil überraschende Ergebnisse: So war das in Sammelbehältern aufgefangene Regenwasser keineswegs so sauer, wie ursprünglich ange-nommen. Grund: Das Regenwasser löst aus dem Dachmaterial oder aus der Betonwand des Speichers basische Stoffe, die den Säuregehalt des Wassers neutralisieren.
Ferner zeigt sich, daß mit Regenwasser gewaschene Wäsche genauso sauber wurde, wie mit Trinkwasser gewaschene Wäsche und überdies nach dem Trocknen genauso wenig mit Keimen belastet war. Aufgrund der vorliegenden Untersuchungen hat die Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales die Nutzung des Regenwassers für die WC-Spülung, das Wäsche- waschen und für die Garten- bewässerung als hygienisch unbedenklich eingestuft.

Die Vorschriften
Allerdings ist vorgeschrieben, das Regenwasser über separate, vom Trinkwasser strikt getrennte Wasserleitungen zu verteilen. Die Wasserrohre Sollten sich auch im Material deutlich von den Trinkwasserleitungen unterschei-den, damit es bei späteren Installationsarbeiten nicht zu Verwechslungen kommt. Alle Entnahmestellen für Regenwasser, auch der Wasserhahn im Garten, sollten deutlich den Hinweis "Kein Trinkwasser" tragen. Wer eine Anlage zur Regenwassernutzung installieren will, hat dies bei Wohnungsbauten im bau-rechtlichen Anzeigeverfahren der jeweils zuständigen Bauprüfabtei-lung anzuzeigen; bei gewerblich genutzten Grundstücken bedarf die Installation nach den abwasser-rechtlichen Bestimmungen der Genehmigung der Umweltbehörde. Und natürlich müssen beim Einbau die einschlägigen DIN-Normen beachtet werden. Die Installation der Anlage ist in jedem Fall von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen.
Wichtig! Nach den Wasserlieferungsbedingungen müssen Sie den Wasserwerken mitteilen, dass Sie eine Anlage zur Regenwassernutzung betreiben.

Der Wasserspeicher
Zentrales Element einer Regenwassernutzungsanlage ist der Regenwasserspeicher. Seine Größe richtet sich nach der Dachfläche und nach dem Wasserbedarf. Damit möglichst viel Wasser genutzt wird und möglichst wenig ins öffentliche Siel abläuft, sollte er ausreichend groß dimensioniert werden. Als Faustregel gilt: Bei hundert Quadratmetern überdachter Fläche und dem durchschnittlichen Wasserbedarf von vier Personen ist ein Sammelbehälter mit einem Volumen von 3 bis 4 Kubikmetern sinnvoll. Der Wassertank kann im Keller aufgestellt oder als Außenspeicher im Garten eingegraben werden. Für die Wasserqualität ist der Außenspeicher optimal, weil das Wasser dort ständig dunkel und kalt gespeichert wird.

Fachberatung und Fachfirmen
Über alle Fragen zum Wassersparen beraten Sie kostenlos die Hamburger Wasserwerke und die Hamburger Verbraucherzentrale. Sehr zu empfehlen ist der Wassersparbus der Wasserwerke und der HWW INFO TREFF in der Rathausstraße. Dort gibt es auch Vorführmodelle, zum Beispiel für Wohnungswasserzähler. Beim ZEWU, dem Zentrum für Energie-, Wasser- und Umwelt-technik der Handwerkskammer Hamburg, erfahren Sie, welche Fachfirmen für Ihre Zwecke geeignet sind, zum Beispiel, welche Firmen sich auf die Installation von Regenwasser-nutzungsanlagen spezialisiert haben.

Text: Auszug aus der Broschüre "Trinkwasser nach Maß!", herausgegeben von der Umweltbehörde Hamburg - Energieabteilung. 
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